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Pressemitteilung

Aktionen zum Tag der Befreiung

Der 8. Mai gilt als der „Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges“.

Am 8. Mai 1945 unterzeichnete Wilhelm Keitel die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht, was offiziell der Beendigung der Unterdrückung und Tyrannei durch die deutsche Wehrmacht gleichkommt. Dieses Jahr jährt sich dieses Ereignis zum 80. Mal.

In vielen Ländern Europas wird die Befreiung von der NS Herrschaft mit einem Feiertag gefeiert, darunter Frankreich, Tschechien, die Slowakei, die Niederlande (5.5.), Italien (25.4.), der Ukraine und Russland (9.5.). In Deutschland ging bisher nur Berlin am 8. Mai 2020 und am 8. Mai dieses Jahrs soweit, den Tag als gesetzlichen Feiertag zu benennen. Dabei wäre vor Anbetracht von Krieg und zur Zunahme rechter Gesinnung ein friedvoller Gedenktag als Feiertag unbedingt erforderlich.

Daher ruft der KV Ludwigsburg der ÖDP auf, sich an der Kundgebung um 17:30 Uhr am Reiterstandbild am Forum zu beteiligen (externer Link):

www.igmetall-ludwigsburg-waiblingen.de/downloads/artikel/attachments/ARTID_110817_yQYCWh

Alternativ dazu kann auch die Veranstaltung in Stuttgart besucht werden:

stuttgart.verdi.de/++file++67ffa08ccc5026b0e161ceab/download/250508_TagDerBefreiung_Stuttgart_DinLang_ENTWURF_b.pdf

Hintergründe und Erläuterungen:
Da es auch kritische Stimmen zu diesem Feiertag gibt, möchte ich ein paar Gedanken für Interessierte hier ergänzen:

Oft wird die Frage aufgemacht, was im Rahmen des unermesslichen Leids des zweiten Weltkriegs „gefeiert“ werden soll. Hier einige Aussagen, die im Anschluss kommentiert werden:

  • „Niederlagen feiert man nicht!“ (1970 von Vertretern der CDU/CSU) Eine solche Aussage kommt einem nur in den Sinn, wenn man aus der Perspektive eines Nationalsozialisten denkt. Alle anderen feiern die Befreiung von deren menschenverachtender Gewaltherrschaft.
  • Die Unterdrückung der Menschen durch die Besatzer hielt weiter an, insbesondere in Gebieten der sowjetischen Zonen. Frauen wurden vielfach misshandelt und vergewaltigt.“  Diese abscheulichen Umstände sind ebenfalls Teil der gedanklichen Auseinandersetzung und des Gedenkens an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Niemand hat behauptet, dass es einem jedem einzelnen Menschen nach Kriegsende besser erging. Dennoch ist das Ende einer Gesinnung, die ganze Bevölkerungsgruppen entmenschlichte und versuchte zu vernichten, es würdig dies zu feiern. Die Geschichte lehrte uns auch, dass es nicht erstrebenswert ist, eine Diktatur durch eine andere zu ersetzen. Den politischen Siegeszug der Demokratie in ganz Deutschland feiern wir deshalb gebührend am Tag der Deutschen Einheit.

Der 8. Mai steht somit im Zeichen des Bedürfnisses der Menschen nach Frieden, Freiheit und Gleichheit vor dem Gesetzt und eben auch dem bitteren Ermahnen an das unermessliche Leid, das über uns hereinbricht, wenn sich Menschen auf Abgrenzung, Entmenschlichung und Macht besinnen. Diesen Bestrebungen muss eine mündige und wehrhafte Demokratie die Stirn bieten können.

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